Santo Spirito Florenz
Es gibt zwei Erkenntnisse des Buddha,
die für mich und meine Arbeit (außer Friedensbotschaft und Nächstenliebe)
wegweisend waren:
Zum einen der Hinweis, wir sollten nicht die Bilder im Spiegel
unseres Geistes untersuchen, sondern lieber den Spiegel selbst.
Zum anderen die Aussage: "Form ist Leere und Leere ist Form",
die mir als Vertreter des formgebenden Metiers viel zu denken gegeben hat.
In meinem Toscana-Projekt von 2014 habe ich Olivenkerne und Olivenbäume in verschiedenen Arbeiten zusammengestellt. Vielleicht ist mir damit ein wenig gelungen, die Essenz der o.a. Aussage zum Ausdruck zu bringen, dass wir alle, so wie diese Oliven und alle anderen Erscheinungen, auf dieselbe Weise den Urgrund des Seins in uns tragen und verkörpern.
Die Unterschiedlichkeit meiner Arbeiten mag verwundern. Sie kreisen jedoch um denselben Kern.
Sie verdanken sich meiner Auffassung, dass wir nicht sind, was wir uns vorstellen zu sein - das bedeutet zunächst einmal die Befreiung von Konzepten.
Mit der Freiheit Nichts zu sein, stoßen wir auf des eigentliche Potential, das in uns angelegt ist - und das zielt auf Alles. Als Konzentrat des Seins spielen für uns die Unterschiede keine Rolle mehr, sie sind Spielformen desselben Seins, das sich in allem (nur in unterschiedlichen Formen) ausdrückt.
© Sigurd Saß 2008