Zu Hameln hat Sasssigurd eine besondere Beziehung: "Hameln war mir nicht in die Wiege gelegt. Meine Wiege und mein Kinderbett standen in Rio de Janeiro. Es war also kein selbstverständlicher Weg, in Hameln vorbei zu kommen und dort Fuß zu fassen. Der Weg führte über Berlin - was ja auch nicht unbedingt ein Vorort von Hameln ist. Nach der Evakuierung und Ausbombung in Berlin bekam unsere Familie dann eine Zuzugsgenehmigung für Hameln.
Somit habe ich meine gesamte Schulzeit bis zum Abitur in Hameln erlebt. Hier wurde die Grundlage für mein künstlerisches Schaffen gelegt. In meiner "Butze" im inzwischen hart erarbeiteten elterlichen Haus hatte ich ab 14. Lebensjahr eine regelrechte Werkstatt für Holzschnitte und Malerei eingerichtet, wobei das knappe Bujet oft nur für selbst hergestellte Farben aus Ruß, Zahnpasta, Schlemmkreide und Leimfarbe reichte. Der damit angelegte Experimentier- und Forschungsdrang hat sich bis heute erhalten, allerdings mehr vom materiellen auf den geistigen Bereich verlagert.
Und es waren die Landschaft des Weserberglandes und die Erkundungsmöglichkeiten in Hameln und an den Ufern der Weser, die eine Verbundenheit zur Natur und zum Ideal eines friedlichen Miteinander begründeten.
Es war aber auch die Begrenztheit der bürgerlichen Regeln, die den Drang beförderten, mehr von der Welt und der Kunst kennen zu lernen.
© Sigurd Saß 2008